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Wie Sie Einschlafprobleme erfolgreich meistern

Wer unter ernsthaften Schlafstörungen wie Einschlafproblemen leidet, kennt das Problem: Schäfchen zählen und warme Milch helfen nicht immer. Nicht selten probieren wir deshalb alles, um die eigentliche Ursache unserer Einschlafprobleme auszutricksen. Vom bekannten Feierabendbier über Sport bis hin zu einem warmen Bad ist so ziemlich alles an Schlafmythen dabei.

Doch warum greifen wir auf diverse Einschlafmethoden zurück, anstatt der Ursache auf den Grund zu gehen? Das liegt vor allem an der Schwierigkeit dieser Aufgabe. Den ersten Schritt zur Lösung weisen hierbei die eigenen Symptome.

Einschlafprobleme: Symptome und Ursachen

Menschen, die von Schlafstörungen betroffen sind, gehen müde zu Bett und brauchen lange Zeit, um in den Schlaf zu finden. Am Tag darauf fehlt ihnen in der Regel der Antrieb und die Kraft. Die Folge: Sie erbringen die gewohnte Leistung nicht mehr. Der Alltag wird zur Qual. Nicht selten gehen damit Gereiztheit, schlechte Laune, Anspannung und Kraftlosigkeit einher. Diese typischen Symptome können auch von anderen Schlafstörungen begleitet sein. Beispielsweise fallen darunter

  • Atempausen
  • Bewegung der Beine (Restless-Legs-Syndrom)
  • Schlafwandeln
  • Zähneknirschen
  • Zucken und Sprechen
  • oder Durchschlafstörungen
Einschlafprobleme ind nicht nur ärgerlich sondern können weitreichende körperliche Folgen ahben

Ursächlich für diese symptomatischen Erscheinungen, die im Kopf und in der Seele einen inneren Kriegsschauplatz verursachen, können

  • psychiatrische Erkrankungen, Depressionen, Angststörungen
  • Alkohol/Drogen
  • neurologische Erkrankungen: z.B. Multiple Sklerose, die Parkinsonsche Erkrankung, Epilepsien
  • Gehirntumore, Schlaganfall, Atmungsstörungen, Schnarchen, Schlafapnoen
  • hormonelle Erkrankungen wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen
  • Lärm, die Lichtverhältnisse, die Umgebungstemperatur
  • Sorgen und Nöte in Beruf und im Privatleben und Stress

sein.

Schlafstörungen aufgrund psychischer Erkrankungen

Psychische Erkrankungen verursachen fast immer auch Einschlafprobleme. Sie umfassen ein breites Spektrum. Hiervon erfasst sind sowohl psychologische als auch psychiatrische Krankheiten. Dabei zeichnet sich das jeweils eigene Beschwerdebild durch Emotionen, anormale Gedanken, Verhaltensweisen und Beziehungen zu den Mitmenschen aus. Für sich gesehen zeigt sich zwar dann eine eigene Symptomatik, doch liegt die Schwierigkeit einer eindeutigen Diagnose manchmal auch am krankheitsübergreifenden Charakter der jeweiligen Symptomatik.

Ein immer wiederkehrendes Leid ist in diesem Zusammenhang besonders der gestörte Schlaf aufgrund von Depressionen. Laut Weltgesundheitsorganisation zählen Depressionen weltweit zu den zweithäufigsten Erkrankungen, die neben Einschlafproblemen auch andere Symptome zeigen. Nicht selten zieht die seelische Erkrankung auch körperliche Beschwerden nach sich.

Depressionen können Ursache von Einschlafproblemen sein

Bei Einschlafstörungen können sich Depressionen oder Angststörungen besonders im frühmorgendlichen Erwachen äussern. Dabei verändern Ausfälle und Schwankungen in den verantwortlichen Nervenzellen die Psyche. Nervenbotenstoffe im Gehirn stellen hierbei die steuernden Elemente in unserem Gehirn dar. Beispielsweise regeln Serotonin oder Noradrenalin das Wachen und das Schlafen. Sind diese Nervenfunktionen gestört, kommt auch der Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander. Was aber provoziert diese Störungen im Gehirn?

Stetig negativer Stress, Ängste, unverarbeitete traumatische Erlebnisse und andere unbekannte Auslöser spielen im Kampf um einen gesunden Schlaf die Hauptrollen. Schlaf und Psyche sind somit unzertrennlich miteinander verbunden.

Mehr zum Thema Depression finden Sie unter folgendem Link

Einschlafprobleme trotz Müdigkeit

Einschlafprobleme trotz Müdigkeit können von einer bestimmten Situation abhängen. Ist das Problem gefunden, steht einem gesunden Schlaf meistens auch nichts mehr im Weg. Entwickelt sich hingegen eine dauerhafte Müdigkeit, die zu stetigen Störungen im Schlaf führt, sollte sich der Betroffene auf die Suche nach den Ursachen machen. In diesem Zusammenhang können Medikamente zwar helfen, jedoch bekämpfen sie nicht die eigentlichen Gründe. Nehmen wir Arzneimittel für einen besseren Schlaf ein, fühlen wir uns nach dem Aufwachen dennoch müde. Eine klare Wachheit will sich auch dann nicht einstellen.

Sogar auf Alkohol wird gern zurückgegriffen. Doch die Wirkung des abendlichen Schlummertrunks trügt. Das Feierabendbier hilft zwar beim Einschlafen, für das Durchschlafen taugt es aber nicht. Grund: In der Nacht baut der Körper den Alkohol ab, was einen unruhigen Schlaf zur Folge hat.

Bleibt die Ursachenforschung auf eigene Faust vergeblich, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen. Dabei ist das Augenmerk, auch auf die Häufigkeit des Einschlafproblems trotz Müdigkeit zu lenken. Haben wir es mindestens dreimal in der Woche mit Einschlaf- und Durchschlafproblemen zu tun, und hält dieser Zustand über mehr als einen Monat an, spricht die Medizin von Insomnie. Das kann nicht nur zu einem Leistungsabfall und Erschöpfungszuständen führen, sondern auch zu körperlichen Einbussen. Fehlt es dem Körper an Ruhe, setzt dieser mehr Stresshormone frei mit der Folge, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Nicht zuletzt schwächen Einschlafprobleme trotz Müdigkeit auf Dauer auch das Immunsystem.

Die Gedanken kreisen – was tun?

Jeder kennt es: Steht der Schlaf an, fällt es schwer loszulassen. Die Gedanken kreisen unentwegt und lassen uns keine Ruhe. Haben wir es endlich in das Reich der Träume geschafft, treibt die innere Unruhe den Zerfall der Ruhe an. Nicht immer sind wir dann in der Lage, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Oftmals handelt es sich um Sorgen oder Konfliktsituationen aus dem Alltag, die unverarbeitet geblieben sind. Betroffene wissen meistens auch nicht, wo sie das Problem am Schopfe packen sollen.

Webinar bei Schlafstörungen mit Stefan Geisse

Um der störenden Ursache auf den Grund zu gehen, sollte der von Sorgen und Stress geplagte Mensch ein spezielles Tagebuch führen, das sich ausschliesslich mit dem Schlaf befasst bzw. den Faktoren, die diesen beeinflussen. Bevor es ins Bett geht, kann man sich z. B. folgende Fragen stellen:

Ist am Tag etwas geschehen, das mich aufgeregt hat? Wenn ja, wie ist es dazu gekommen? In diesen Momenten ist Selbstreflektion gefragt. Aber auch die Fähigkeit, eine Konfliktsituation von aussen zu betrachten – und das so objektiv wie möglich. Doch nicht nur negative Erlebnisse sollten festgehalten werden, sondern auch die guten Geschehnisse. Schliesslich gehören beispielsweise auch die Verpflichtungen dazu, die am nächsten Tag anstehen.

Kurz: Das Tagebuch führt zu einer gedanklichen Ordnung. Hat man alles aufgeschrieben und nach Thema sortiert, muss sich der Kopf in der Nacht nicht mehr damit beschäftigen.

Und weil wir im digitalen Zeitalter leben und viele Menschen nicht mehr Stift und Papier arbeiten, sondern mit Laptop, Tablet oder dem Smartphone, gibt es natürlich längst schon entsprechende digitale Anwendungen, um ein solches Tagebuch zu führen.

Darüber hinaus hilft beispielsweise auch Meditation und das Erlernen der Achtsamkeit. Hierfür eignen sich individuell zugeschnittene Kurse, die auch Online besucht werden können.

Einschlafprobleme aufgrund von Herzrasen

Liegen wir im Bett, stellt sich bald schon die Ruhephase ein. Der Körper ist nicht mehr in Bewegung, sondern entspannt sich. Dennoch kann es auch in ruhigen Phasen zu einer erhöhten Herzfrequenz kommen. Unter Schlafstörungen leidende Personen klagen über dieses Phänomen besonders vor dem Einschlafen.

Klingt das Herzrasen nicht nach kurzer Zeit wieder ab, sollte man den Arzt informieren. Liegt der Puls nämlich bei über 150 Schlägen pro Minute, handelt es sich um eine sogenannte Tachykardie, oder auch krankhaftes Herzrasen genannt. Die am häufigsten auftretende Störung tritt in den Herzvorhöfen auf. Ist hingegen die Herzkammer für das zu schnell pochende Herz verantwortlich, kann es zu einem medizinische Notfall kommen. Letzteres kommt aber wesentlich seltener vor.

Aber was verursacht das plötzliche Herzrasen? Die Ursachen hierzu können vielfältiger Natur sein und lassen sich ohne eine ärztliche Untersuchung nicht eindeutig zuordnen. Bestimmte Risikofaktoren sind jedoch bekannt. Dazu zählen beispielsweise neben Alkoholkonsum eine Schwangerschaft, Wechseljahre, Schilddrüsenüberfunktion oder auch Stress und Angst und Panik. Der Stressfaktor gehört sogar zu den größten Einflussfaktoren, die für das Herzrasen verantwortlich sein können.

Stressige Zeiten am Tag können nämlich zu einer erhöhten Adrenalinausschüttung führen, was letztlich den Herzschlag beschleunigt. Es stellt sich die Frage: Wie kann Stress am Tag auch in der Nacht wirken, wenn sich der Körper im Bett vor dem Einschlafen in einer Ruhephase befinden sollte? Das liegt vor allem am Mechanismus unseres Körpers. In Stresssituationen setzt der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol frei. Kommt es dazu, erfolgt die Wirkung aber erst zeitverzögert.

Außerdem verfolgt uns die Hektik des Alltags auch bis in den Abend und die Nacht hinein, weil unser Bewusstsein einem Verarbeitungsprozess unterliegt. Daher können allein schon Gedanken Stress auslösen.

Mehr zum Thema Stresshormone finden Sie unter dem Link.

Natürliche Hausmittel bei Einschlafproblemen

Nicht immer sind die Ursachen für Schlafstörungen auffindbar. Gegen diese unbekannten Auslöser lässt sich dennoch etwas unternehmen. Das geht mit einfachen und natürlichen Hausmitteln, die leicht zu besorgen sind:

1. Baldrian und andere pflanzliche Arzneimittel wirken beruhigend auf die Nerven, indem sie unseren Gehirnstrom verändern.

2. Der Duft ätherischer Öle wird seit Jahrhunderten gegen innere Unruhezustände eingesetzt. Kräuterkissen eignen sich hervorragend dafür, weil sie mit ins Bett genommen werden können.

Ätherische Öle helfen den Geist zu beruhigen und besser einschlafen zu können

3. Ein warmes Bad kann eine schlaffördernde Wirkung haben, weil es die Muskeln im Körper entspannt und insgesamt auch das Wohlbefinden steigert. Es stimmt uns auf die Nacht ein. Allerdings sollte das Bad nicht länger als 20 Minuten andauern. Sonst kann es zu Kreislaufproblemen kommen.

Sollten auch diese Hausmittel nicht helfen, besuchen Sie hier meine Online-Kurse für einen besseren und gesunden Schlaf.

Quellen:

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/depression.html

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/depression.pdf?__blob=publicationFile

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